Sahasrara Chakra

Sitz: Schädeldecke/Fontanelle
Farbe: alle Farben
Bija-Mantra: Stille
unendlich viele Blütenblätter
Elemente: jenseits der Elemente

 

Das Sahasrara Chakra oder Kronenchakra ist das höchste unserer sieben Hauptchakren. Es transzendiert alle Elemente, sie lösen sich gewissermaßen darin auf, und die Öffnung dieses Energiezentrums kann uns mit der Unendlichkeit in Berührung bringen, Samadhi, Überbewusstsein, Transzendenz, absolute Überwindung aller Anhaftung. Hier können wir Öffnung für intuitive Führung, Absolutheit erleben, Perfektion, Einssein mit dem Universum. Durch die Erweckung des Kronenchakras können wir Abhinivesha, unsere Angst vor dem Tod – und damit alle anderen Ängste – überwinden.

Im Sahasrara Chakra löst sich gemäß der Shiva-Shakti-Philosophie alle Dualität auf, und wir kehren hier zurück zu unserem Ursprung. Die göttliche Energie Shakti, die sich im Urknall von ihrem Gemahl Shiva, dem reinen Bewusstsein, losgelöst und auf dem Weg durch die sechs anderen Chakren das Universum mit den Elementen geschaffen hatte, kehrt zurück nach oben, zurück zu Shiva, und in der Wiedervereinigung kehren wir wieder ein in Pralaya, den Ursprung, die kosmische Nacht der Seele.

Diese wunderschönen Analogien sollen uns helfen, die Tiefe und das Ausmaß dieses spirituellen Erwachens zu begehren und uns auf den Weg zu Samadhi bzw. Moksha (Befreiung) zu begeben. Denn so schön und liebenswert die dualistische Welt sein mag, wir benötigen Mumukshutva, den Wunsch nach Befreiung, um spirituell aus der Welt herauszuwachsen, sie zu überwinden.

Genau hier liegen selbstverständlich wiederum die Gefahren verborgen: sehr leicht entsteht eine völlige Weltfremdheit und Selbstüberschätzung, wenn man sich nur auf das Kronenchakra konzentriert und eventuelle Aufgaben und Herausforderungen in den anderen Chakren schlichtweg ignoriert. Viele Menschen sind an dieser spirituellen Arroganz schon zerbrochen, wenn die Welt sie schließlich doch eingeholt und zu Fall gebracht hat. Daher ist es ratsam, immer wieder auch die Energien der anderen Chakren zu beachten, ggf. behutsam zu transformieren oder sublimieren und ehrliche Selbstbeobachten und Meditation zu üben.

Das Sahasrara Chakra kontrolliert das Gehirn, besonders die Epiphyse, die für den Schlaf-Wach-Rhythmus über das Hormon Melatonin sowie für Lichtaufnahme zuständig ist, sowie die Ausschüttung des Glückshormons Serotonin. Das Kronenchakra steuert den ganzen Organismus und unser Immunsystem.

Entsprechende Störungen können sich als Kopfschmerzen jeglicher Art äußern, Depressionen, Schlafstörungen, Immunschwächekrankheiten, Multiple Sklerose, Krebs, Geisteskrankheiten, Verlust von Realitätsbewusstsein.

Menschen mit einem geöffneten, starken Sahasrara Chakra dagegen werden meist spirituelle Lehrer, da sie problemslos von der Dunkelheit ins Licht führen können (eigentliche Bedeutung des Wortes Guru: der von der Dunkelheit zum Licht führt). Man erkennt diese Menschen an ihrer lichtvollen Ausstrahlung und an absoluter Wahrhaftigkeit, es darf keine Widersprüche geben.

 

Um das Kronenchakra zu energetisieren und von Blockaden zu befreien, sollten wir viel meditieren, Tiefenentspannung in Form von Yoga Nidra üben, sowie über Pranayamatechniken den Astralkörper reinigen und die Lebensenergie von unten nach oben hinaufleiten.